Dreharbeiten in Zbąszyń

Anfang Juli 2012 kam der Regisseur Allan Reich aus London nach Zbąszyń, zusammen mit seinem Kameramann Bjorn Ventris. Sie begannen mit den Dreharbeiten zu dem Dokumentarfilm „Last Boat to Freedom”. Allans Vater und seine nächsten Angehörigen waren aus Deutschland deportiert worden und hielten sich vom Oktober 1938 bis zum August 1939 in Zbąszyń auf. Die Filmerzählung basiert auf den Erinnerungen einer noch lebenden Krankenschwester, die jüdische Kinder begleitete auf der Fahrt von Zbąszyń über Gdańsk nach England – mit dem letzten Schiff auf dieser Route vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Dank der Nachforschungen der Stiftung TRES und des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) konnte ermittelt werden, wo die Familie Reich in Zbąszyń wohnte. Von ungeheurer Symbolik ist ein dekoratives Element an der Fassade dieses Hauses: ein Schiff auf stürmischer See. Beim nächsten Besuch in Zbąszyń, der für den Herbst 2012 geplant ist, soll die amerikanische Schriftstellerin Nicole Krauss – Autorin des Romans „Das große Haus” (Rowohlt 2011) – Allan Reich und Bjorn Ventris begleiten. Eine der Figuren in Krauss` Roman erinnert sich an Zbąszyń. Bei ihren Recherchen stießen Reich und Ventris auf interessante Archivbilder der Turnhalle in Zbąszyń, die als Notunterkunft für Hunderte jüdischer Kinder gedient hatte. Sie konnten auch Kontakt aufnehmen zu Menschen, die damals als Kinder in Zbąszyń gewesen waren. In dem Film hören wir ihre Erinnerungen (www.lastboattofreedom.com).

Alan Reich und Bjorn Ventris